Sonntag, 30. Mai 2010

Wann kommt endlich der Sommer???


Inzwischen haben wir es ende Mai, und es scheint so, als ob der Frühling im warsten sinne des Wortes ins Wasser gefallen ist. Ich fahre schon jeden Abend mit dem PKW eine halbe Stunde um den Block, um noch ein bisschen CO2 loszuwerden, damit das mit der Klimaerwärmung auch endlich etwas wird (ist natürlich nur ein Scherz!!!). Aber seit doch mal ehrlich, euch geht das Wetter doch auch langsam auf die Nerven. Der Frühling ist vollkommen ausgefallen und der Sommer will sich auch nicht blicken lassen. Deshalb habe ich heute, dass erste mal dieses Jahr, die Eismaschine aus dem Schrank geholt. Meine Frau war gestern im KDW in der Feinkostabteilung und kam mit zwei Päckchen "Calvados creme fraiche" nach Hause. Wer einmal Calvados Eis selber herstellen möchte, der sollte es unbedingt mit "Calvados creme fraiche" machen. Leider gibt es das Produkt nicht in jedem Supermarkt zu kaufen. Schaut euch am besten mal im Feinkostladen um, dort habe ich es schon einige male im Kühlregal entdeckt. Die Nährwertangabe auf der Verpackung sollte man allerdings einfach ignorieren (100g / 378kcal für das Rezept benötigen wir 400g). Für alle die keine Eismaschine besitzen. Ihr könnt die Eismasse auch für ca. 2-3 Stunden in einer Metallschüssel in den Gefrierschrank geben. Die Masse müsst Ihr dann alle 15 Minuten mit einem Schneebesen kräftig durchschlagen (Zerstört die Eiskristalle). So bekommt das Calvados Eis auch ohne Eismaschine eine schöne kremige Konsistenz.

Meine Lieblings Küchenmaschine habe ich vor zwei Jahren von meiner Frau zu Weihnachten geschenkt bekommen. Wenn Ihr auch schon mal mit dem Gedanken gespielt habt, eine Einmaschine zu kaufen, dann kann ich euch die "Nemox Gelatissimo" absolut empfehlen. Wir haben im letzten Sommer mit vielen Zutaten experimentiert und einige Interessante Geschmackserlebnisse erfahren. Das Calvados Eis gehört zu unseren absoluten Favoriten. Die Kombination mit einer warmen Vanille Orangensoße ist einfach der Hammer. Eigentlich wollte ich jetzt mit der Zubereitung anfangen aber der Gang an die Getränkebar machte mir erst einmal einen Strich durch die Rechnung. In Calvados Eis gehört natürlich  auch Calvados Schnaps und irgendjemand hat die leere Flasche in den Schrank gestellt (wenn ich mich richtig entsinne, war ich das wohl selbst) "grrrrr". Da ich noch nicht geschminkt war, ging’s jetzt erst mal ins Bad. Eine Stunde später rein in den Supermarkt und mit dem Calvados wieder raus. Zu hause angekommen konnte es jetzt losgehen.



Calvados Eis auf Vanille Orangenspiegel
Zutaten für das Calvados Eis
* 400g Calvados creme fraiche    * 400g Schlagsahne    * 6 Eigelb    * 150g Zucker    * 0,1 cl Calvados    * 1 Vanilleschote

Zutaten für den Vanille Orangenspiegel
* 4 Orangen    * ½ Stangen Zimt    * 1 Esslöffel Orangenmarmelade    * ½ Teelöffel Grenadinesirup    * 50g Zucker




Zubereitung des Calvados Eis
Aus einer Vanilleschote das Vanillemark entnehmen. Die Vanille mit der Sahne einmal aufkochen lassen, vom Feuer ziehen und das "Calvados creme fraiche" unterrühren. Den Zucker und die Eigelb mit einem Mixer schaumig schlagen. Die Ei-Zuckermasse mit einem Schneebesen langsam in die noch heiße Flüssigkeit einrühren. Die Masse ca. 30 Minuten in der Eismaschine gefrieren lassen. Danach das Eis in ein Behältnis abfüllen und in den Gefrierschrank geben. Nach 2 Stunden kann das Eis serviert werden.



Zubereitung der Vanille Orangensoße
Von einer der Orangen die Schale abreiben. Alle 4 Orangen schälen und filetieren. Die Reste der Orangen auspressen (wir benötigen 150ml Orangensaft). Die übrig gebliebene Vanilleschote aus dem Eis mit der Zimtstange dem Zucker und dem Orangensaft bei ständigem rühren einmal aufkochen lassen. Die Orangenmarmelade und das Grenadinesirup dazugeben und das ganze bei schwacher Hitze auf die hälfte reduzieren lassen. Die Vanilleschote und die Zimtstange entnehmen und zum Schluss die Orangenfilets nur noch ein wenig in der Soße erwärmen.



Samstag, 22. Mai 2010

3 2 1 meins???


Nach dem aufstehen ist der erste Weg vom Badezimmer direkt an die Cappuccino Maschine. Danach geht’s mit dem Cappuccino ins Arbeitszimmer. Computer einschalten, E-Mails Abfragen und den ersten Cappuccino genießen. Und da war sie nun, die Mail auf die ich schon gewartet habe. Das war vor zwei Tagen und heute warte ich gespannt auf ein Paket das mit DPD geliefert werden soll. Um kurz nach 11 Uhr war es dann so weit. Ich stand mal wieder vor der Nespresso Maschine und der dritte Cappuccino lief gerade in die Tasse, als der Postbote mit dem Päckchen vor der Tür stand.

Vor zwei Wochen entdeckte ich bei eBay einen Artikel, der mein Herz höher schlagen ließ. Beim herum stöbern auf den eBay Seiten schaue ich regelmäßig auf die Seiten, auf denen die High Heels und die Korsetts angeboten werden. Bei den Schuhen gibt’s bei eBay immer mal einige interessante Exemplare, bei den Korsetts ist das schon wesentlich schwieriger. Wie ich in einem früheren Blog schon mal erwähnt habe, bin ich leidenschaftliche Korsettträgerin. Mit den Korsetts ist das aber so eine Sache, denn ein schlecht sitzendes Korsett kann bei längerem tragen eine Qual sein. Bei meinem ersten Korsetts ging es mir wahrscheinlich wie den meisten, die einmal das Gefühl erleben möchten ein Korsett zu tragen. Ich sah im Schaufenster eines Geschäftes in Nürnberg ein Korsett zu einem Preis von 79 Euro. Da ich noch keine Erfahrung mit dem tragen von Korsetts hatte, und mir die Verkäuferin in dem Geschäft erzählte welch gute Qualität das Korsett hätte, verlies ich mit meinem ersten Korsett dem Lagen. Die Qualität war so überwältigend, dass einige Ösen an der Schnürung schon nach dem zweiten tragen (und ich schnürte mich damals noch nicht wirklich eng) ausgerissen waren. Mein Interesse am tragen von Korsetts war aber nun geweckt worden und ich begann mich intensiv mit dem Thema zu beschäftigen. Über das Internet wurde ich auf Korsetts von "Revanche de la Femme"  aufmerksam. Ich telefonierte mit einer sehr netten Dame und fuhr am nächsten Tag in das Geschäft, das sich in der Uhlandstraße 50 in Berlin befindet. Nach einer ausführlichen Beratung der sehr kompetenten Verkäuferin und der Anprobe einiger Modelle stand für mich fest, dass mein nächstes Korsett, ein Korsett von  "Revanche de la Femme"  sein wird. Ich entschied mich für das "Modell M2065" das einen Schnitt besitzt, der sich meinen Körper nahezu perfekt anpasst. Da die Korsetts nach der Bestellung erst angefertigt werden, musste ich noch vier Wochen auf das gute Stück warten. Dies war mir allerdings auch sehr recht, da ich das Korsett auch erst bei Lieferung bezahlen muss. Und dort liegt auch der einzige Nachteil, denn der Preis des Korsett liegt je nach Stoffauswahl zwischen 230 und 370 Euro. Ich kann euch nun allerdings aus meiner doch schon mehrjähriger Erfahrung mit dem tragen der Modelle von  "Revanche de la Femme"  sagen, dass Sie jeden Cent wert sind.
 

Nun aber wieder zurück zu dem eigentlichen Grund dieses Blogs. Ich entdeckte bei eBay ein  "Revanche de la Femme"  Korsett Modell M2065 in der Größe 24inch das aus dunkelblauem Brokat hergestellt war. Alles passte, es war genau das Modell das ich überwiegend trage, die Größe stimmt und es war aus einem sehr edlen Stoff gefertigt. In der Artikelbeschreibung wurde der Zustand des Korsett mit "NEU" angegeben. Die Auktion lief noch fünf Tage, und das höchste Gebot lag bei 1,50 Euro (lächerlich, denn der Neupreis des Korsett liegt bei 270 Euro). In den darauf folgenden Tagen verfolgte ich mit Spannung, wie sich der Preis entwickelte. Am Morgen des fünften Tages an dem um 20 Uhr das Auktionsende anstand, lag das höchste Gebot bei 30 Euro. Ich hatte bis dahin noch kein Gebot abgegeben, denn ich bin einer von denen, die immer erst in letzter Sekunde, mit viel Adrenalin im Blut, mein Gebot abschicke. So war es auch dieses mal. Fünf Minuten vor dem Ablauf der Auktion lag das Höchstgebot immer noch bei 30 Euro. Ich hatte nun feuchte Hände, mein Blutdruck stieg und einige Sekunden vor dem Auktionsende, bestätigte ich mein Gebot.



3 2 1 meins !!!
Sie sind der Höchstbietende stand auf der Mail, die ich einige Sekunden danach erhielt. Ich hatte wohl ein echtes Schneppchen gemacht, denn der Kaufpreis lag bei 60 Euro zuzüglich 6 Euro Versand. Und heute hielt ich endlich das Päckchen in der Hand. Die Bilder für den Blog entstanden ein paar Stunden nach der ersten Anprobe. Da das Korsett neu ist, muß es sich erst langsam mit meinem Körper anfreunden. Ich schnürte es heute in drei Etappen, bis es fast vollständig geschlossen ware. So ein neues Korsett raubt einem manchmal schon ganz schön den Atem. Ich werde es heute noch den ganzen Abend tragen, damit es sich  langsam an meinen Körper anpassen kann.


Sonntag, 16. Mai 2010

Quizfrage !


Was ist die Lieblingsbeschäftigung des weiblichen Geschlechts?
D: Shoppen          C: Bügeln          B: Rasenmähen          A :Putzen


99% der Frauen werden diese Frage wohl mit einem strahlenden lächeln im Gesicht richtig beantworten. Männer dagegen legen ohne zu zögern sofort ein " Veto "  ein, und tauschen die Frage.

Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag in Köln, gehe auch ich heute noch meiner Lieblingsbeschäftigung nach (natürlich nicht Antwort A, B oder C ! )  . Immer wenn ich in Köln bin, und noch ein bisschen Zeit habe, gehts zum shoppen in die Innenstadt. Als ich am Schaufenster einer Biba Boutique vorbeischlenderte, richteten sich meine Blicke auf eine hellbraune Lederjacke. Sekunden später stellte ich mir gedanklich vor, mit was man die Jacke kombinieren kann, und wie sie mir stehen würde. Mit magischer Kraft zog es mich in die Boutique an den Ständer mit den Lederjacken. Als der Geruch des Leders in meine Nase stieg, war es sinnlos mich dagegen zu wehren die Jacke einmal anzuprobieren. Jetzt konnte meine Geldbörse nur noch hoffen, dass die Jacke in meiner Größe nicht mehr vorhanden war. Da ich schon einige Oberteile von Biba habe, und diese alle in der Größe 38 sind, schaute ich bei der Jacke auch nach dieser Größe. Es gab sie allerdings nur noch in 36 und 40. Auch wenn 36 zu klein und 40 wahrscheinlich zu groß sein würde, musste ich sie einmal anprobieren. Das Resultat der Anprobe viel so aus, wie ich schon vermutete (36 zu klein 40 zu groß). Ich wollte die Boutique schon wieder verlassen, als die reizende Verkäuferin zu mir sagte, dass es zwei Strassen weiter noch eine Biba Boutique gibt, und Sie dort gerne einmal anrufen würde, ob noch eine Jacke in der Größe 38 vorhanden ist. Das Ergebnis des Anrufes könnt Ihr an den Bildern erahnen (Geldbörse leer, Reisekoffer voll).

Mit einem lächelnden Gesicht machte ich mich nun auf den weg zurück in mein Hotelzimmer. Dort angekommen ging es direkt ins Badezimmer um mich zu stylen, denn ich wollte heute Abend noch in einem Restaurant etwas essen, da ich seit dem Frühstück nichts richtiges mehr in den Magen bekommen habe. Bevor ich ins Restaurant aufbrach, machte ich mir noch einen Espresso und knipste die Bilder für diesen Beitrag. Die neue Lederjacke musste ich natürlich sofort anziehen.


Im letzten blogpost habe ich euch ein wenig aus meiner Kindheit erzählt. In diesem Beitrag möchte ich euch ein bisschen darüber berichten, wie ich als Transgender nun schon fast 20 Jahre mit meiner Frau glücklich verheiratet bin.

Wir lernten uns in einem Sportverein kennen. Nach vier Wochen zog Sie bei mir ein. Es folgten sechs Monate (fast jeden Abend mit hemmungslosem Sex) in denen ich feststellte, dass ich noch nie so verliebt war, wie zu diesem Zeitpunkt. Sie war offensichtlich genauso verliebt in mich, denn Sie fragte mich eines Abends: willst du mich heiraten? Und so kam es, dass wir nach 12 Monaten den Bund der Ehe eingegangen sind. Meine Frauengaderobe hatte ich, seit Sie bei mir eingezogen war, in einem Koffer gut versteckt. In dieser Zeit und auch noch eine ganze Weile nachdem wir verheiratet waren spielte das Thema transgender überhaupt keine Rolle für mich. Ich dachte, ich hätte den fable Frauenkleidung zu tragen und mein transgenderdasein überwunden. Solche Phasen hat aber wohl schon jeder Transgender einmal durchgemacht, und so holte auch mich meine Vergangenheit irgendwann wieder ein. Jetzt war der Moment gekommen, indem ich ein echtes Problem hatte. Der drang sich wieder in eine Frau zu verwandeln (Jenny war zu dieser Zeit aber noch lange nicht geboren) wurde immer größer. Und so kam es, dass ich irgendwann abends, als meine Frau nicht zu hause war, den Koffer den ich vor drei Jahren gepackt hatte, wieder öffnete. Das Gefühl nach drei Jahren mal wieder einen Rock zu tragen war überwältigend. An diesem Abend wurde mir klar, dass ich mein zweites ich als transgender, der ich nun mal bin, niemals unterdrücken werden kann. Seit ich meine Frau kenne, ist mir aber auch klar geworden, dass ich sexuell ganz klar "hetero" bin. Hätte ich damals das Licht der Welt als Frau erblickt, währe ich sehr wahrscheinlich "lesbisch" gewesen. Den Körper einer schönen Frau zu berühren ist einfach wunderbar. Da ich meine Frau (bis heute) unendlich liebe und ich Sie auf keinen fall verlieren wollte, machte ich mir nun Gedanken darüber, wie ich Ihr mein zweites ich am besten erklären könnte. Die Informationsquelle Internet stand damals noch nicht zur Verfügung und Bücher zu diesem Thema gab es auch kaum. Es vergingen noch weitere vier Jahre bis ich den Mut hatte es Ihr zu erzählen. Wir kannten uns nun inzwischen sieben Jahre, und ich war mir ziemlich sicher, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war es ihr zu erzählen.

Sie war am Abend bei einer Freundin und kam gegen 22 Uhr nach hause. Ich hatte einige Kerzen angezündet, die CD mit der Filmmusik 9 1/2 Wochen eingelegt, den Martini bereitgestellt, ein paar Halterlose Strümpfe und meine schwarzen HighHeels Stiefeletten angezogen. So wartete ich mit zitternden Knien im Bett auf Sie. Die Reaktion von Ihr, als Sie mich so sah war so, wie ich es mir immer gewünscht habe. Wir haben an diesem Abend sehr lange und ausgiebig über das Thema transgender gesprochen. Ich fühlte mich danach unglaublich erleichtert. Dass Sie allerdings so offen mit dem Thema umgehen würde, hat selbst mich überrascht. 12 Jahre ist es nun schon her, dass meiner Frau mit mir und inzwischen Jenny zusammenlebt. Ich bin unglaublich glücklich dass ich mit einer so verständnisvollen Frau verheiratet bin. Das das zusammenleben mit einem Transgender für eine Frau auch Vorteile haben kann, hat meine Frau in sehr kurzer Zeit herausgefunden. Da Sie ebenfalls Konfektionsgröße 36/38 hat, dürft Ihr mal raten, wer sich ständig an Jennys Kleiderschrank bedient. Inzwischen gehen wir sogar an den Wochenenden auf Partys und genießen zusammen das Berliner Nachtleben. Am Tag mit mir in die Öffentlichkeit zu gehen traut Sie sich allerdings noch nicht. Für mich ist dies aber auch nicht wichtig, denn das was wir inzwischen alles zusammen unternehmen und erleben, ist schon viel mehr, als ich mir in meinen schönsten träumen erhofft hätte.


Samstag, 8. Mai 2010

“Jennys Kochstudio“ und ein wenig davon, wie alles begann


Ein Ei, eine Tasse Mehl und die gleiche menge Milch miteinander mischen und die Masse, 2 Minuten von beiden Seiten in einer heißen Pfanne mit etwas Butter ausbacken. Mit Marmelade und Nutella bestreichen und fertig ist der Eierkuchen (je nach dicke der Nutella ca. 1000kcal suuuuper). Das war das erste Rezept meiner Mutter, als ich mit 17 wegen eines Ausbildungsplatzes als Informationselektroniker in das 150 km entfernte Koblenz zog.

Auch ich merkte schon sehr früh in meiner Kindheit, wie die meisten Transgender, dass da manchmal ein Gefühl in mir war, dass ich allerdings nicht zuordnen konnte. Wenn ich ein Mädchen im Kleid oder in einem Rock sah, hatte ich schon damals ein verlangen, auch einmal ein Kleid oder einen Rock tragen zu wollen. Ich kann mich noch genau daran erinnern, als ich mit 15 das erste Mal ein braunes Jeanskleid meiner Cousine anzog. Meine Mutter hatte einige Kleidungsstücke, darunter auch das Kleid meiner Cousine, für die Altkleidersammlung aussortiert. Nachts öffnete ich den Altkleiderbeutel, nahm das Kleid heraus und schloss mich in mein Zimmer ein. Das Gefühl, als ich das erste Mal das Kleid trug, war unbeschreiblich. Als ich dann mit 17 nach Koblenz zog, hatte ich meine erste eigene kleine Wohnung. Na ja wenn ich es mir heute so richtig überlege, war die Wohnung mit 28 qm doch eher ein Wohnklo mit Kochnische. Aber ich war sehr glücklich, denn ich konnte nun ungestört in meiner Wohnung auch einmal einen Rock tragen. Ich kann mich auch noch sehr gut daran erinnern, dass immer wenn ich eine Frau sah, die hohe Absatzschuhe trug, dass ich auch schon damals gerne solche Schuhe angezogen hätte. Als ich mich in Koblenz, nach einigen Monaten eingelebt hatte, wollte ich mir nun endlich die ersten Absatzschuhe kaufen. In einem Warenhaus sah ich ein paar dunkelbraune Stiefel mit einem Absatz von ungefähr 9cm. Da es mir damals viel zu peinlich war, die Schuhe vor dem Kauf anzuprobieren, kaufte ich Sie, wie sich später herausstellte, eine Nummer zu klein. An der Kasse mit feuchten zittrigen Händen und rotem Kopf angekommen, bezahlte ich die Schuhe und fuhr sofort in meine Wohnung. Als ich die Stiefel das erste mal anzog, stellte ich fest, dass es doch besser gewesen währe, wenn Sie eine Nummer größer gewesen währen. Umtauschen kam aber nicht in frage, dafür fehlte mir damals der Mut. Nach 10 Minuten zog ich sie dann schon wieder aus. Die ersten 10 Minuten Erfahrung mit High Heels sahen so aus, dass meine Füße schmerzten, und ich feststellen musste, dass ich darin überhaupt nicht laufen konnte. Da viel mir ein altes Sprichwort ein: Aller Anfang ist schwer!

Der fabel für High Heels ist bei mir bis heute ungebrochen, wie ihr in einem meiner letzten Beiträge  "Frauen und Schuhe! das werden Männer nie verstehen"  sehen könnt. Ich habe natürlich irgendwann das laufen in Absatzschuhen gelernt und bin als Jenny fast immer mit High Heels unterwegs.

Nach dem kleinen Ausflug in die Vergangenheit und dem Eierkuchenrezept am Anfang des Beitrages möchte ich euch heute ein wenig über das Kochen, dass eine große Leidenschaft von mir ist, und nicht erst seit den vielen Kochsendungen im Fernseher, erzählen. Auf dem weg von der Arbeit nach Hause entschloss ich mich, dass ich mich heute Abend mal wieder richtig in der Küche austoben wollte. Ich hielt kurz an meinem Lieblings Feinkostladen an, um einige Lebensmittel einzukaufen. Als ich den Laden betrat, sah ich in der Fleischtheke ein Stück Rinderfilet. Daraufhin fiel mir ein Rezept ein, das ich vor einigen Monaten schon einmal gekocht habe. Heute stand also auf der Speisekarte: Rinderfilet in der Maronenkruste auf Rahmwirsing mit Cassisbirnen.

Zu Hause angekommen ging es dann auch gleich los. Nein natürlich erst einmal nicht mit dem Kochen, sondern mit der Frage? Was ziehe ich den heute an. Da sich beim Kochen nun mal hin und wieder ein paar Fettspritzer auf der Kleidung verirren, viel die Entscheidung heute auf mein Schwarzen Lederkleid. Das Lederkleid trage ich sehr oft beim Kochen, da man Spritzer einfach mit einem Feuchten Tuch abwischen kann. Nach gut einer Stunde war ich gestylt und es konnte losgehen. Ihr seht nun im Anschluss die Bilder aus der heutigen Küchenschlacht. Ich versuche euch auch ein wenig das Rezept zu beschreiben. Ihr solltet es einfach einmal nachkochen. Die Kombination der Filets mit dem Wirsing und den Birnen ist einfach ein Geschmackerlebnis, dass man erlebt haben muß.



Rinderfilet in der Maronenkruste auf Rahmwirsing mit Cassisbirnen 
Zutaten für vier Personen
Cassisbirnen
Eine Orange auspressen, von der Hälfte die Schale abreiben. 500ml Johannisbeersaft, 150 g Zucker, 1 EL Johannisbeergelee, 0,5 Stange Zimt, 2 Gewürznelken, Orangensaft und -schale aufkochen und bei schwacher Hitze bis auf die Hälfte der Flüssigkeitsmenge einkochen. Mit etwas Stärke abbinden und noch einmal gut durchkochen. Die Birnen schälen und entkernen. In den Gewürzfond einlegen und nochmals aufkochen lassen.





Rahmwirsing

450 g Wirsing oder Weißkohl putzen, klein schneiden und in einen großen Topf in Ölivenöl anschwitzen. 100 ml Geflügelfond und 150 ml Sahne zugeben, die Hitze reduzieren und das Gemüse zugedeckt etwa zehn Minuten weich garen. Mit Salz und Pfeffer abschmecken und mit etwas Speisestärke leicht binden. Zum Schluss mit etwas Butter verfeinern. Im Bild links seht Ihr das Resultat aus Cassisbirnen und Rahmwirsing. In den Cassisbirnen könnte ich auch Baden. Solltet Ihr das Rezept einmal nachkochen, dann werdet Ihr mich sicher verstehen.





Rinderfilet

2 Scheiben  Toastbrot entrinden, würfeln und mit den Maronen in einer Küchenmaschiene fein mahlen. 500 g Rinderfilet in vier etwa drei cm lange Stücke teilen und diese zwischen zwei geölte Folien plattieren. 2 Eier mit  50 ml Sahne verquirlen. Die Filets mit Pfeffer würzen, in Mehl wenden und durch die Sahne-Ei-Mischung ziehen, anschließend in der Maronenmischung panieren. 80 g Butterschmalz in der Pfanne erhitzen und die Rinderfilet darin schwimmend von beiden Seiten goldbraun ausbacken. Auf Küchenpapier abtropfen lassen und salzen.



Und links unten könnt Ihr sehen, warum so viele Ehen wieder geschieden werden. Nach zweieinhalb Stunden in der Küche habe ich es wieder einmal geschafft, diese vollkommen zu verwüsten. Aber der Fußboden ist sauber! Ja ja wir Frauen haben eben einen Putzfimmel. Das rechte Bilder zeigen das Ergebnis der Küchenschlacht. Mann sollte nicht über die Kalorien nachdenken, aber ohne Butter und Sahne schmeckt es eben nur halb so gut.