Freitag, 25. Juni 2010

Vom Central Park über den Time Square nach Ground Zero!


Endlich Urlaub!  Und das ganze beginnt natürlich wie immer mit Kofferpacken. Die Bilder zeigen aber nicht ganz die Wahrheit, denn die einzigste die hier Koffer packt, ist  meine  liebe Frau, und ich stehe daneben, damit in den Koffern noch genügend Platz  bleibt, denn wir haben uns dieses Jahr entschlossen unseren Sommerurlaub nicht am Strand sondern in Amerika, genau genommen in New York zu verbringen. Um meine Frau beim packen ein bisschen aufzumuntern, gibts erst einmal den morgendlichen Cappuccino. Und so ging es bei strahlendem Sonnenschein und 25° von Berlin richtung Westen um nach 8 1/2 Stunden bei strömenden Regen und 16°am John F. Kennedy Flughafen auszusteigen. Eigentlich hatten wir geplant, vom Flughafen mit dem Taxi in unser Hotel, dass in Manhattan am Central Park liegt, zu fahren. Da das Wetter aber so miserabel war, und wir dadurch sowieso nicht viel sehen konnten, kauften wir zwei Subwaytickets und fuhren Richtung Manhattan. Als wir in der U-Bahn in unserem Reiseführer nach dem Weg zu unserem Hotel sahen, dauerte es keine 2 Minuten,  bis uns ein Dame ansprach, die uns sehr Hilfsbereit den richtigen Weg erklärte. Die Hilfsbereitschaft die uns hier schon in den ersten Stunden widerfahren ist, hat sich in der ganzen Zeit, die wir hier verbracht haben, fortgesetzt. Unfreundlichkeit scheint es in New York nicht zu geben. Egal wo man hineingeht, ob ins Starbucks zum morgendlichen Kaffee, zum Dinner ins Restaurant oder zum Shoppen am Broadway, alle sind überaus hilfsbereit und freundlich, unabhängig davon, ob man was gekauft hat oder nicht. Nach einer guten Stunde in der Subway waren wir, nach 17 Stunden, endlich am Ziel. Es war 20 Uhr New Yorker Zeit, und selbst die 500 Meter bis zum Times Square waren an diesem Abend noch zu weit. Der einzigste Weg führte nur noch ins Bett!



Eigentlich wollte ich diesen Blog als Tagebuch unseres New York Aufenthaltes gestalten. Dies habe ich allerdings nach den ersten 2 Tagen schnell verworfen. Denn alles was wir in den 2 Wochen erlebt haben, würde einige Seiten füllen.  Deshalb habe ich mich entschlossen, die eindrucksvollsten Erlebnisse zusammenzufassen. Jenny werdet Ihr auf den New York Bilder übrigens nicht sehen, denn ich habe Sie zu Hause gelassen. Nach einer Woche New York Aufenthalt, hatte ich allerdings schon das Bedürfnis, als Jenny mit all den anderen New Yorker High Heels Trägerinnen über den Broadway zu stöckeln. Es ist einfach unglaublich wie viele Frauen in Manhattan mit High Heels unterwegs sind!   Was konnten wir also machen, um mein Gedanken an Jenny ein wenig abzulenken? Wir gingen Shoppen!!! In der 5th Avenue und auf dem Broadway bekommt man alles was das Herz begehrt und die Kreditkarte hergibt! Bereits am ersten Tag hatte ich mich am Broadway in ein Kleid verliebt, an dem ich nun nicht noch einmal vorbeigehen konnte. Meine Frau probierte das Kleid am ersten Tag in Größe 14. Sie war allerdings der Meinung, dass für mich die richtige Größe 12 wäre. Wenn Jenny  in Berlin Shoppen geht, ist es natürlich kein Problem in der Damenabteilung alles anzuprobieren. Hier in New York als Mann war das nicht ganz so einfach. An der Umkleidekabine stand "Only for Woman" und das Personal stand ständig daneben. Nachdem ich mit dem Kleid in der Umkleide verschwand, schaute der Verkäufer zwar ein wenig komisch, aber auch er Bediente mich danach überaus freundlich. Es war übrigens gut, dass ich das Kleid anprobiert habe, denn auch für mich war die richtige Größe 14. In einem meiner nächsten Posts werde ich es bestimmt einmal anziehen.



Um von Manhattan einen kleinen Überblick zu bekommen, geht man am besten vom Central Park den Broadway bis nach Downtown (9 km). Unterwegs fährt man mit dem Aufzug auf das "Empire State Building" oder den "Top Of The Rock", wir waren auf beiden, da am ersten Tag, als wir auf dem Empire State Building waren, dass Wetter nicht mitspielen wollte. Der Ausblick von beiden ist einfach unbeschreiblich. Zwischen Uptown und Downtown trifft man auf das Flatiron (das erste Hochhaus in Manhattan) und streift Chinatown und Little Italy. Sollte man unterwegs das verlangen nach einem Kaffee verspüren, so kann man in eines der 460 New Yorker Starbucks Kaffees einkehren. In Downtown biegt man vor der Wall steet rechts ab, dort befindet sich Ground Zero auf dem inzwischen über 600 Arbeiter die 4 neuen Türme und die Gedenkstätte an den 9/11 entstehen lassen (die Bauarbeiten sollen 2013 beendet sein). Links vom Broadway macht man einen Abstecher in die Wall Street, und am Ende des Broadways, an der Südspitze Manhattans, befindet sich der Battery Park in dem das Kunstwerk "The Sphere" steht. Die Bronzekugel stand vor dem 9/11 genau zwischen den beiden Türmen des WTC und wurde wie durch ein Wunder zwar beschädigt, aber nicht zerstört. Am zweiten und dritten Tag haben wir an einer Bustour durch Süd und Nordmanhattan teilgenommen. Die Bustouren sind so angelegt, dass man an den Haltepunkten aus und wieder einsteigen kann. Dadurch kann man innerhalb kürzester Zeit  sehr viel von New York erleben. Nach den ersten drei Tagen stellten wir fest, dass wir in Berlin wohl in einem Provinznest leben.


Nach der Arbeit stürmen die New Yorker in die Parkanlagen. Die größten sind in Manhattan der Central Park und in Brooklyn der Prospect Park. Aber auch die vielen kleinen Parkanlagen werden Abends zum Treffpunkt vieler New Yorker. Am beeindruckensten fand ich den Bryant Park an der 42nd Street. Es ist einer der kleinsten Parkanlagen in Manhattan der von Wolkenkratzern umgeben ist. In den Fassaden der Häuser  spiegeln sich die umliegenden Gebäude. Man trifft sich dort zu einer Partie Schach, trinkt mit Freunden einen Kaffee oder komponiert auf der Gitarre ein Lied. Die Atmosphäre die wir dort erlebten ist einfach unbeschreiblich.


Natürlich stand auch der Besuch von Miss Liberty auf dem Plan. Dafür brauchten wir allerdings zwei Anläufe. Die Fähren fahren vom der südlichsten Spitze des Battery Park ab. Als wir das erst mal zur Mittagszeit dort ankamen, braucht ich eine ganze Weile, bis ich das Ende der Warteschlange für die Sicherheitskontrolle fand. Die Wartezeit lag wohl bei etwa 3 bis 4 Stunden. Wir versuchten es deshalb zwei Tage später noch einmal. Wir fuhren aber diesmal um 8 Uhr mit der Subway zum Battery Park, um auf einer der ersten Fähren die um 9 Uhr starten, zu gelangen. Selbst so früh am Morgen standen wir noch gut 30 Minuten in der Schlange um auf die Fähre zu gelangen. Trotz der Wartezeiten lohnt sich der Weg nach Liberty Island auf jeden Fall, denn man hat von dort auch einen fantastischen Blick auf die Skyline.


Ich könnte noch viele Seiten schreiben, z.B. über die New Yorker Museen, den Time Square oder den Blick auf die Skyline bei unserem nächtlichen Gang über die Manhattan Bridge. Es gibt einfach unglaublich viel in New York zu erleben.  Ich möchte den Beitrag aber hier beenden. Wenn Ihr mehr Bilder sehen wollt, dann klickt einfach auf die Diashow. Denn Bilder sagen mehr als 1000 Worte!!!
 

Sonntag, 6. Juni 2010

It´s Magic!!! alles nur Illusion


Erinnert Ihr euch noch an die Zeit vor gut 10 Jahren, als David Copperfield durch Deutschland tourte und mit seinen fantastischen Zaubertricks das Publikum begeisterte. Auch ich habe mir damals in Berlin die Show angesehen, und noch Tage danach grübelte ich, wie denn der eine oder andere Trick funktionieren könnte. Das Thema interessierte mich dann so sehr, dass ich mich in Büchereien nach Literatur umsah. Aber alles was ich dort fand, war nicht so wirklich das, nach was ich suchte und das Internet, mit der heutigen Informationvielfalt, gab es damals noch nicht.

Über einen guten Bekannten erfuhr ich, dass es in Berlin einen Zauberladen namens "Berliner Zauberkeller" gibt, der jeden Samstagnachmittag geöffnet hat. Der Laden befindet sich, wie der Name schon sagt, in einem Keller eines Einfamilienhauses. Wenn man den Keller das erste Mal über die Außentreppe betritt, liegt schon ein wenig Magie in der Luft. Es ist ein dunkler Raum, an den Wänden in den Regalen befinden sich hunderte von Zauberutensilien und in der Mitte des Raumes steht ein kleiner Tisch an dem Jack, ab und zu, ein paar Zaubertricks vorführt. Jack ist der Inhaber des Zauberkellers und ein absoluter Profi in Sachen Zauberei. In den darauf folgenden Wochen war ich, wann immer ich samstags Zeit hatte, im Zauberkeller. Ich erfuhr hier sehr viel über die Zauberei und immer wenn ich bei Freunden oder auf Party meine Zaubertricks vorführte, sah ich in erstaunte Gesichter die rätselten, wie dass denn gehen könne. Beim aufräumen meines Arbeitszimmers entdeckte ich heute den Koffer mit den Zaubersachen. Da mir in den letzten Jahren die Zeit fehlte, stand er verstaubt im Schrank. Aber warum erzähle ich euch das eigentlich. Die ganze Zauberei und "Jenny" ist eben nur eine große Illusion.

In Wikipedia steht zum Begriff "Illusion" folgendes:
"Mit technischen Mitteln herbeigeführte Sinnestäuschungen werden als Illusion bezeichnet. Illusionisten wie Zauberkünstler verwenden technische Tricks, mit denen sie psychische Täuschungsmöglichkeiten ausnutzen. Man kann sich Illusionen nicht nur machen, man soll sie haben, sie wecken und nähren können, in ihnen leben, oder sich der einen oder anderen Illusion sogar hingeben können."



Mit technischen Mitteln herbeigeführte Sinnestäuschungen!!!   Und genau das ist es, was die Zauberei und Jenny gemeinsam haben. Man bedient sich technischer Hilfsmittel um die möglichst perfekte Illusion herbeizuführen (beim Zaubern mit präparierten Kartenspielen, und bei Jenny mit Schminke, Pumps und dem passenden Outfit!). Ich nehme keine Hormone und denke auch nicht über eine  Geschlechtsangleichende OP nach, in mir steckt aber seit meiner Kindheit der Drang, die Welt auch als Frau zu erleben. Unter dem Überbegriff  "Transgender" trifft die Bezeichnung  "Crossdresser"  für mich wohl am ehesten zu. Wenn man in der Öffentlichkeit die Illusion erwecken möchte, nicht als Mann wahrgenommen zu werden, so geht das nur mit der richtigen Körperhaltung und dem passenden Styling. Die Erfahrungen die Frauen im Laufe ihres Lebens im Bereich Kleidung und MakeUp von ihren Müttern, Freundinnen und Kolleginnen erhalten, fehlt mir natürlich. Ich erinnere mich noch sehr gut daran, als ich das ersten mal nachts mit einer schwarzen Lederhose und Stiefeln mit 8 cm Absatz meine Wohnung verließ, und mich in der Öffentlichkeit zeigt. Mit zittrigen Knien stand ich nachts vor der Tür und ging einmal die Strasse rauf und runter. Ich ging breitbeinig wie ein Mann, auf dem Kopf eine gelockte Perücke und vom Schminkt hatte ich auch keine Ahnung (einfach nur Gruuuselig!). In den vergangenen Jahren habe ich sehr viel (unter anderem von meiner lieben Frau!) gelernt. Ich bin ab und zu in die Stadt gefahren, habe mich ins Caffee´ gesetzt und mir angesehen, wie sich Frauen kleiden,bewegen und verhalten. Inzwischen bin ich mit meinem Passing sehr zufrieden. Ich habe den weiblichen Gang mit Absatzschuhen und die richtige Körperhaltung erlernt, und habe viel Spaß, wenn ich in der Öffentlichkeit nur von vereinzelten Personen als Mann erkannt werde.