Sonntag, 16. Mai 2010

Quizfrage !


Was ist die Lieblingsbeschäftigung des weiblichen Geschlechts?
D: Shoppen          C: Bügeln          B: Rasenmähen          A :Putzen


99% der Frauen werden diese Frage wohl mit einem strahlenden lächeln im Gesicht richtig beantworten. Männer dagegen legen ohne zu zögern sofort ein " Veto "  ein, und tauschen die Frage.

Nach einem langen und anstrengenden Arbeitstag in Köln, gehe auch ich heute noch meiner Lieblingsbeschäftigung nach (natürlich nicht Antwort A, B oder C ! )  . Immer wenn ich in Köln bin, und noch ein bisschen Zeit habe, gehts zum shoppen in die Innenstadt. Als ich am Schaufenster einer Biba Boutique vorbeischlenderte, richteten sich meine Blicke auf eine hellbraune Lederjacke. Sekunden später stellte ich mir gedanklich vor, mit was man die Jacke kombinieren kann, und wie sie mir stehen würde. Mit magischer Kraft zog es mich in die Boutique an den Ständer mit den Lederjacken. Als der Geruch des Leders in meine Nase stieg, war es sinnlos mich dagegen zu wehren die Jacke einmal anzuprobieren. Jetzt konnte meine Geldbörse nur noch hoffen, dass die Jacke in meiner Größe nicht mehr vorhanden war. Da ich schon einige Oberteile von Biba habe, und diese alle in der Größe 38 sind, schaute ich bei der Jacke auch nach dieser Größe. Es gab sie allerdings nur noch in 36 und 40. Auch wenn 36 zu klein und 40 wahrscheinlich zu groß sein würde, musste ich sie einmal anprobieren. Das Resultat der Anprobe viel so aus, wie ich schon vermutete (36 zu klein 40 zu groß). Ich wollte die Boutique schon wieder verlassen, als die reizende Verkäuferin zu mir sagte, dass es zwei Strassen weiter noch eine Biba Boutique gibt, und Sie dort gerne einmal anrufen würde, ob noch eine Jacke in der Größe 38 vorhanden ist. Das Ergebnis des Anrufes könnt Ihr an den Bildern erahnen (Geldbörse leer, Reisekoffer voll).

Mit einem lächelnden Gesicht machte ich mich nun auf den weg zurück in mein Hotelzimmer. Dort angekommen ging es direkt ins Badezimmer um mich zu stylen, denn ich wollte heute Abend noch in einem Restaurant etwas essen, da ich seit dem Frühstück nichts richtiges mehr in den Magen bekommen habe. Bevor ich ins Restaurant aufbrach, machte ich mir noch einen Espresso und knipste die Bilder für diesen Beitrag. Die neue Lederjacke musste ich natürlich sofort anziehen.


Im letzten blogpost habe ich euch ein wenig aus meiner Kindheit erzählt. In diesem Beitrag möchte ich euch ein bisschen darüber berichten, wie ich als Transgender nun schon fast 20 Jahre mit meiner Frau glücklich verheiratet bin.

Wir lernten uns in einem Sportverein kennen. Nach vier Wochen zog Sie bei mir ein. Es folgten sechs Monate (fast jeden Abend mit hemmungslosem Sex) in denen ich feststellte, dass ich noch nie so verliebt war, wie zu diesem Zeitpunkt. Sie war offensichtlich genauso verliebt in mich, denn Sie fragte mich eines Abends: willst du mich heiraten? Und so kam es, dass wir nach 12 Monaten den Bund der Ehe eingegangen sind. Meine Frauengaderobe hatte ich, seit Sie bei mir eingezogen war, in einem Koffer gut versteckt. In dieser Zeit und auch noch eine ganze Weile nachdem wir verheiratet waren spielte das Thema transgender überhaupt keine Rolle für mich. Ich dachte, ich hätte den fable Frauenkleidung zu tragen und mein transgenderdasein überwunden. Solche Phasen hat aber wohl schon jeder Transgender einmal durchgemacht, und so holte auch mich meine Vergangenheit irgendwann wieder ein. Jetzt war der Moment gekommen, indem ich ein echtes Problem hatte. Der drang sich wieder in eine Frau zu verwandeln (Jenny war zu dieser Zeit aber noch lange nicht geboren) wurde immer größer. Und so kam es, dass ich irgendwann abends, als meine Frau nicht zu hause war, den Koffer den ich vor drei Jahren gepackt hatte, wieder öffnete. Das Gefühl nach drei Jahren mal wieder einen Rock zu tragen war überwältigend. An diesem Abend wurde mir klar, dass ich mein zweites ich als transgender, der ich nun mal bin, niemals unterdrücken werden kann. Seit ich meine Frau kenne, ist mir aber auch klar geworden, dass ich sexuell ganz klar "hetero" bin. Hätte ich damals das Licht der Welt als Frau erblickt, währe ich sehr wahrscheinlich "lesbisch" gewesen. Den Körper einer schönen Frau zu berühren ist einfach wunderbar. Da ich meine Frau (bis heute) unendlich liebe und ich Sie auf keinen fall verlieren wollte, machte ich mir nun Gedanken darüber, wie ich Ihr mein zweites ich am besten erklären könnte. Die Informationsquelle Internet stand damals noch nicht zur Verfügung und Bücher zu diesem Thema gab es auch kaum. Es vergingen noch weitere vier Jahre bis ich den Mut hatte es Ihr zu erzählen. Wir kannten uns nun inzwischen sieben Jahre, und ich war mir ziemlich sicher, dass jetzt der richtige Zeitpunkt gekommen war es ihr zu erzählen.

Sie war am Abend bei einer Freundin und kam gegen 22 Uhr nach hause. Ich hatte einige Kerzen angezündet, die CD mit der Filmmusik 9 1/2 Wochen eingelegt, den Martini bereitgestellt, ein paar Halterlose Strümpfe und meine schwarzen HighHeels Stiefeletten angezogen. So wartete ich mit zitternden Knien im Bett auf Sie. Die Reaktion von Ihr, als Sie mich so sah war so, wie ich es mir immer gewünscht habe. Wir haben an diesem Abend sehr lange und ausgiebig über das Thema transgender gesprochen. Ich fühlte mich danach unglaublich erleichtert. Dass Sie allerdings so offen mit dem Thema umgehen würde, hat selbst mich überrascht. 12 Jahre ist es nun schon her, dass meiner Frau mit mir und inzwischen Jenny zusammenlebt. Ich bin unglaublich glücklich dass ich mit einer so verständnisvollen Frau verheiratet bin. Das das zusammenleben mit einem Transgender für eine Frau auch Vorteile haben kann, hat meine Frau in sehr kurzer Zeit herausgefunden. Da Sie ebenfalls Konfektionsgröße 36/38 hat, dürft Ihr mal raten, wer sich ständig an Jennys Kleiderschrank bedient. Inzwischen gehen wir sogar an den Wochenenden auf Partys und genießen zusammen das Berliner Nachtleben. Am Tag mit mir in die Öffentlichkeit zu gehen traut Sie sich allerdings noch nicht. Für mich ist dies aber auch nicht wichtig, denn das was wir inzwischen alles zusammen unternehmen und erleben, ist schon viel mehr, als ich mir in meinen schönsten träumen erhofft hätte.


3 Kommentare:

  1. Ich hasse Shopping *g*

    Schön, dass deine Frau so gut damit umgeht!

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  2. Adsini hat gesagt: Ich hasse Shopping *g*

    Ich glaube da bist du aber die absolute Ausnahme!

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  3. Wahnsinn. Das ist ja echt toll, dass Deine Frau so gut damit umgeht. Das hast Du echt Glück gehabt und ich wünsche Euch noch viele spannende und schöne gemeinsame Erlebnisse als schöne Frauen.

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